Romkerhall
Geschichte der Königlich- Hannoveranischen- Kammergut- Staatsdomäne Romkerhall

Romkerhall während der Besatzung nach 1945

Die britische Besatzungsmacht kartiert das besetzte Gebiet, neben den Vergleichen zu Bestandskarten finden eigene Vermessungen statt, neue Karten werden gefertigt. Dies ist notwendig, um bevorstehende juristische Ansprüche, wie Reparaturleistungen, Besatzung und staatliche Akte wie Annexion und die Erhebung zum Freistaat korrekt stellen und durchführen zu können.

Da Romkerhall von den Preußen nicht annektiert worden war, ging es nicht als Bestandteil der folgenden Reiche ein und unterstand weiterhin der Hannoveraner Krone.  Dem Königreich Hannover hatte man nicht den Krieg erklärt, somit war man mit Romkerhall als Hannoveraner Staatsdomäne gegenüber auch nicht im Kriegszustand gewesen, respektive fand hier keine Besatzung statt. Bei der Vermessung wurde das Land gesondert kartiert. Da Enklave, werden die Grundstücke keinem Gebiet zugeordnet und verbleiben freies Land unter Hannover Krone. So entgingen die Briten einem politischen Affront dem Hause Hannover gegenüber, da sich das umliegende Land als für Sie von Interesse hinsichtlich der Reparaturleistung darstellte.

Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland hatte unter dem II. Weltkrieg auch hohe finanzielle und materielle Verluste erlitten. Der Holzbestand war durch massive Einschläge bedroht, da zudem bis 1945 kein Holz aus den USA und Kanada importiert werden konnte. Da das Potsdamer Abkommen vorsah, dass Reparaturleistungen von der jeweiligen Besatzungsmacht in deren Besatzungszonen geltend zu machen sein, fanden seit 1945 Abholzungen im, mit reichem Baumbestand bestückten Harz statt, so auch in der Umgebung der Königlich Hannoveraner Staatsdomäne Romkerhall, wobei bis 1948 für den Bereich Harzburg II bei einer Holzbodenfläche von 3017 ha mit 595 ha Blößen von 19,7% entstanden.


Blößen nach Kahlschlag auf dem Gebiet des Königreichs Hannover

Blößen nach Kahlschlag auf dem Gebiet des Königreichs Hannover


Neben den entstandenen Blößen hier gut ersichtlich die britische Behelfsbrücke, welche neben der Notwendigkeit für Truppen- und Materialtransport sowie der Sicherung auch für den Abtransport des Holzes benötigt wurde:

Darstellung Behelfsbrücke nach 1945

Behelfsbrücke nach 1945


Diese Brücke veränderte das eigentliche historische Ensemble bereits in erheblichen Maße, da diese für die Truppen- und Holztransporte übermäßig breit und in einem begradigenden Winkel ausgeführt wurde. Ein Eingriff, der, in veränderter Form, bis heute leider Bestand hat.

Das südlich gelegene Gebäude hatte sich ja beim Einmarsch der amerikanischen Truppen 1945 vermutlich zur Stellungnahme angeboten, nachdem die Romkerbrücke gesprengt worden war, weshalb es wohl seinen Aufbau durch Artilleriebeschuss einbüßte. Das verbliebene Fundament wurde zunächst weiterverwendet und als Terrasse genutzt:


Zum Teil behelfsmäßig revidierte Kampfschäden nach 1945

Zum Teil behelfsmäßig revidierte Kampfschäden nach 1945


Später jedoch sollte diese den hässlichen Umbaumaßnahmen (Man bemerke auch den Zebrastreifen) im Zuge des Okerstausees sowie der neuen Straßenführung dem Reißbrett zum Opfer fallen:

Der Historische Vorplatz in seiner zur Schnellstraße moutierten Form nach 1945

 Der Historische Vorplatz in seiner zur Schnellstraße mutierten Form nach 1945



Die Eingeborenen von Trizonesien

Die deutschen Länder stehen nun unter Besatzung. Im Westen bilden sich dadurch drei organisatorische Bereiche, die von Briten, Amerikanern und Franzosen besetzt worden waren. Da zu diesem Zeitpunkt ein Staat de facto nicht existiert, betitelt man diesen, vonseiten der Einheimischen, zumindest für den Westen, fiktiv als Trizonesien:


Karl Berbuer

"Trizonesien-Song"


Der Trizonesien-Song wurde zeitweise auch als Nationalhymne-Ersatz verwendet.


Freistaat Hannover

Die politischen Entwicklungen um das besetzte Deutschland wiesen immer weiter auf eine Spaltung hin. Auch deshalb beschlossen die West-Alliierten, im eigenen und europäischen Interesse, die deutschen Staat als Bundeskonstrukt von "freien" Ländern so fortbestehen zu lassen, dass dieser eine geschlossene Landmasse westlich des von den Russen besetzten Gebietes bilden würde. Die eigenständigen Länder sollten in diesem Konstrukt, der Stabilität und Sicherheit wegen zwangsweise in einem Bund vereinigt sein, was für Länder wie Hannover und Bayern im Ergebnis nicht wirklich eine Rückkehr zu den Verhältnissen des Deutschen Bundes vor dem preußischen Angriffskrieg von 1866 nahe kam.

Zum 23. August 1946 wurde Hannover durch die britische Besatzungsmacht zum eigenständigen Freistaat erhoben.


Proklamation des Freistaates Hannover am 23. 08.1946


Nun wäre Möglichkeit gewesen, das Hannoveraner Haus wieder in sein Recht zu setzen, das völkerrechtswidrig-okkupierte und annektierte Königreich Hannover erneut auszurufen. Es sind jedoch bereits andere Pläne beschlossen und in Vorbereitung:


General Robertson als Vetreter der Besatzungsmacht eröffnet im Namen der britischen Militärregierung den Landtag des Freistaates Hannover am 04.09.1964
Ausschnitt aus "Welt im Film" No.67 Allied Military Governement


Die Bezeichnung als "selbsternannter Ministerpräsident" ist mehr als treffend, denn die Regelungen diesbezüglich entbehren den Regeln der Landesverfassungsgesetz für das Königreich Hannover. Kopf spricht an dieser Stelle von der Möglichkeit des "Mitbestimmens", in einem "Freistaat", welcher jedoch weiterhin unter Besatzungsvorrecht stehen wird. Diese Erhebung zum "Freistaat" erscheint aus heutiger Sicht als Instrument: schließlich ist die durch die Besatzungsmacht diktierte, unveränderliche Zwangsvereinigung in dem Konstrukt eines erzwungenen Länderbundes bereits beschlossen. Auch hinsichtlich von Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe, welche eigentlich eigenständige Länder darstellen sollten, diese erschienen in diesem, dem Staatsverständniss der Preussen erschreckend gleichend, der Stabilität und Sicherheit des neu zu gründenden Landes besser zu einem Land fusioniert. Hastig vollzog man diesen Schritt. Maßgeblich beteiligt durch den hannöverschen Ministerpräsidenten Hinrich Wilhelm Kopf fusionierte nur drei Monate nach der Erhebung Hannovers zum eigenständigen Freistaat dieser am 1. November 1946 mit Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe. Begehrlichkeiten um Macht und Geld sind geweckt. Erneut wird das Haus der Welfen in seinen Rechten übergangen, dies nicht nur in Untätigkeit der Briten wie 1866, sondern mit Zuspruch und Genehmigung der britischen Militärregierung, welche zu diesem Zeitpunkt, wie gesagt, das Besatzungsvorrecht ausüben.

Zuwider der moralischen Verantwortung der Historie entgegen, bekommt das neu zusammengestellte Land einen neuen Namen. Die Rechtfertigungsgründe dieses historisch- rechtlichen Übergriffes sind hier nachzulesen: file:///C:/Users/post/Downloads/3_Publik_Grndung_des_Landes_Niedersachsen2.pdf Dieser Vorgang hatte jedoch keine Auswirkung auf die Romkanesiche Enklave.

Dabei stand der vorgeschobene SPD-Politiker und "Initiator" dieses Vorgangs Kopf seit Ende 1947 selber auf der Kriegsverbrecherliste der alliierten Kriegsverbrecherkommission. Dessen Fall untersuchte man aber nicht näher, schließlich war es die britische Militärregierung gewesen, die Kopf am 23. August 1946 zum Ministerpräsidenten des Landes Hannover, und am 23. November 1946 zum Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen ernannt hatte, und da er nützlich schien, strich man ihn kurzerhand wieder von der Liste. Zu Recht forderte Polen 1948 bei der britischen Kontrollkommission eine Auslieferung Kopfs, da dieser im Auftrag der NS-Regierung einen Posten als Vermögensverwalter im besetzten Polen innegehabt hatte. Von 1940 bis 1943 agierte er für die Haupttreuhandstelle Ost "Treuhänder konfiszierter polnischer und jüdischer Güter" und sogenannter Enteignungskommissar. Kopf war mit Josefine, einer ehemaligen Sekretärin von Propagandaminister Joseph Goebbels verheiratet, diese Verbindung endete für den aufstrebenden Kopf  hinsichtlich seines beabsichtigten zukünftigen Wirkens in einem neu zu gründenden Staat "günstiger Weise" 1947. Das Militärgericht lehnte die berechtigte Auslieferung jedoch ab (signifikant!). 1953 erhielt Kopf, trotz Wissen um sein Wirken, das Großkreuz der Bundesrepublik Deutschland (signifikant!) und bekam 1961 unter der Fahne des Landes Niedersachsen ein Staatsbegräbnis, womit sich die neu gegründete Bundesrepublik mehr als offenbart hat.*2 Erst 2013 stellte die Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen fest, dass "Kopf  sich am Eigentum jüdischer und polnischer Mitbürger als Immobilienverwalter bei deren Enteignung bereichert hatte", was zwar seine Bereicherung, jedoch aber wohl kaum die Auswirkungen seines verabscheuenswürdigen Handelns auf die jüdischen und polnischen Bürger widerspiegelt.

An dieser Stelle wird deutlich, welchen Einfluss die britische Krone 1866 durch Untätigkeit und erneut 1946 mit Genehmigung auf das international anerkannte, souveräne Königreich Hannover nahmen, und welcher Mittel und Personen sie sich dabei bemächtigten. Dabei gilt es zu bedenken, dass die Welfen nicht nur in Personalunion als "König von Hannover und König von Großbritannien & Irland" Könige Großbritanniens stellten, sondern bis dato erbberechtigt in der Thronfolge sind. Bemerkenswert an dieser Stelle ist, das der "offizielle" Vater der Königin Victoria, der Herzog Eduard von Kent nicht an Haemophilia litt, ebenso auch nicht seine Gattin Victoria Maria von Sachsen-Coburg-Saalfeld, Königin Victorias Mutter. Allerdings gab Königin Victoria dieses an ihre Erben weiter, woraus ersichtlich wird, dass die Wahrscheinlichkeit gegeben sein kann, dass Victoria dieses nicht von ihren "offiziellen" Eltern geerbt haben kann. Da nach dem Ableben des Herzog Eduard von Kent seine Gattin erneut heiratete, wird vermutet, dass Victoria dieser Verbindung entstammen könnte. Ein DNA-Test wurde Seitens Königin Queen Elizabeth II strikt zurückgewiesen, was nicht verwunderlich erscheint, da bei einer Bestätigung der Linie Conroy die Thronfolge dem welfischen Thronfolger des Königshauses von Hannover zufallen würde.*1

Auch die Umwandlung und Umbenennung des Freistaates Hannover zum Land Niedersachsen bedurfte der Genehmigung der Besatzungsmacht. Es erscheint offensichtlich, das die agierenden Parteien, sowohl jene die das entstandene Machtfakuum zum eigenen Vorteil gierig betrachteten, sowie jene, die beabsichtigten einen neuen Staat möglichst den drei vorrangegangenen Reichen nachzuempfinden, als auch die Besatzungsmacht, eines gemeinsam hatten: die Bemühung die Brücken zu dem historisch- korrekten Staate eines Königreiches Hannover abzubrechen und dessen Restauration zu unterbinden. Bei allen Rechtfertigungsgründen, muß die Frage gestattet sein, ob dies nicht auch als eine Annexion zu sehen sei: Da die Besatzungsmacht es ermöglicht ein Land zu bilden, das wie Ipsen richtig bemerkt, als solches und innerhalb des Bundes " (...) identisch mit dem von Preußen initiierten und dominierten ersten deutschen Bundesstaat, dem Norddeutschen Bund von 1867 und dem Deutschen Reich von 1871." ist, wobei ihnen bewußt sein mußte, das der Norddeutsche Bund von 1867 und das Deutsche Reich von 1871 auf Unrecht gründende Gebilde waren. Dies sei an dieser Stelle hinsichtlich der hier behandelten romkanesichen Thematik gesagt, da ich zu einem späteren Zeitpunkt im Fazit darauf Bezug nehmen werden muß.

*1. Kommentar: Georg V. von Hannover hatte Königin Victoria um Intervention gebeten, Die "(...) Verlegung eines Kanonenbootes vor die deutsche Küste (...) war eine von vielen Ideen, um die drohende Annexion mit deutlicher Geste zu beantworten und bestenfalls abzuwenden, was nicht erfolgte. Nicht nur Victorias Kommentar zur unrechtmäßigen Annexion: "I am very sorry ..." sondern auch Berbuer's Textzeile "(...) und ändern Staaten (...)" bekommt in diesem Zusammenhang eine weitreichendere Aussage.

*2. Kommentar: Auf der Internetpräsenz des Landes Niedersachsen, vertreten durch die Niedersächsische Staatskanzlei, entbehrt der Artikel "Hinrich Wilhelm Kopf" das Wirken Kopfs als Enteignungskommissar bis dato (am 23.07.2023) gänzlich. Im Artikel "Hinrich Wilhelm Kopf" wird das Wirken Kopfs in der Zeit zwischen 1933 bis 1945 wie folgt bis dato (am 23.07.2023) erwähnt: " (...) 1933 Entlassung aus dem Staatsdienst. 1933 Mitgründer einer Firma für Immobilienfinanzierungen und Vermögensverwaltung in Berlin. Oktober 1939 Einsetzung als Generaltreuhänder, Flüchtlingsbetreuer und Verwalter des städtischen Grundbesitzes in Königshütte/Oberschlesien. Von 1940 bis 1943 Angestellter der Haupttreuhandstelle Ost (HTO). Von 1943 bis 1945 Bewirtschaftung des Rittergutes Sadow/Oberschlesien. (...) ", wobei die Tätigkeit als "Angestellter der Haupttreuhandstelle Ost (HTO)" dem unbedarften Leser nicht weiter erläutert wird. Die Ehe mit Josefine wird in beiden Artikeln anscheinend als unrelevant erachtet.

Admin/KHSDR_JB_Videokommentar


Preußen's Ende

1947 wurde Preußen laut der britischen Verordnung Nr. 46 für immer aufgelöst:

„Der Staat Preußen, der seit jeher Träger des Militarismus und der Reaktion in Deutschland gewesen ist, hat in Wirklichkeit zu bestehen aufgehört. Geleitet von dem Interesse an der Aufrechterhaltung des Friedens und der Sicherheit der Völker und erfüllt von dem Wunsche, die weitere Wiederherstellung des politischen Lebens in Deutschland auf demokratischer Grundlage zu sichern, erlässt der Kontrollrat das folgende Gesetz:

Artikel 1

Der Staat Preußen, seine Zentralregierung und alle nachgeordneten Behörden werden hiermit aufgelöst.“

Alliierter Kontrollrat am 25. Februar 1947





Romkerhall 1949

Der "Goslarer Berg-Kalender 1949", vermeldet bei der Auflistung 6 Gaststätten/Hotels, darunter auch der "Kaiserworth"  und 1 Kaffehaus als "sind vorläufig noch v. d. Besatzungsmacht beschlagnahmt". Romkerhall, nun unter Leitung von E.Hulsch erscheint hier nicht als "beschlagnahmt". 


1956: Land unter!

Das nahegelegene Unterschulenberg wurde mitsamt der steinernen Brücke, wie im Stahlstich von William Raymond Smith zu sehen, 1956 zugunsten des Okerstausees geflutet. Romkerhall blieb von diesem Schicksal verschont und viel dem Bau nicht zum Opfer.


Bridge at the Entrance of the Oker Thal

Bridge at the Entrance of the Oker Thal


Auswirkungen des Staubetriebs auf Romkerhall

Direkt rechts neben der kleinen Romke wird im Zuge des Stauseebaus jedoch ein Pumpenhaus in der Nähe Romkerhalls errichtet. Diese, wenn auch funktionable Hässlichkeit ist bis heute erhalten. Ein wesentlicher Eingriff ist die Umleitung von abgehendem Wasser in den Oker-Grane-Stollen, was die Oker an dieser Stelle zum plätschernden Rinnsal werden lässt, zeitweise Wasserabfuhr führt hingegen zu mehr Bewegung, auch dies hat Einfluss auf die historische Bausubstanz, da die Stützmauer um die Brücke bei Romkerhall nun in unnatürlicher Reißbrett-Kurve verläuft. Dieser "Schwallbetrieb" ist das Ergebnis der Wasserabfuhr zur Stromgewinnung. Durch die starke Zunahme des Wasserspiegels wurde der Aufenthalt im Flussbett höchst gefährlich, insbesondere für spielende Kinder und erkundsfreudige Hunde. Die Harzwasserwerke informieren um diesen Umstand mit einem erläuternden Hinweisschild vor Ort:

Zitat:

"Der größte Teil des Wassers der Okertalsperre geht in den Unterlauf der Oker. Hierzu muss planmäßig eine bestimmte Wassermenge vom Unterwasserbecken aus in Richtung Norden abgegeben werden. Dieses Wasser ist in der Regel für den Wanderer nicht zu sehen, da es von verschiedenen kleinen Kraftwerken auf der Strecke genutzt wird. Der Verbrauch des Ausgleichsbeckens muss regelmäßig mit Wasser aus der Oker-Hauptsperre aufgefüllt werden. Dies erfolgt an wenigen Stunden am Tag durch Kraftwerk Romkerhalle, dessen Turbinenzeiten, die in der Regel einmal vormittags und einmal nachmittags stattfinden, liegen im hiesigen Okerflussbett zwischen Romkerhalle und Ausgleichsbecken erheblich höhere Abflüsse vor. Vorteil an dieser bereits im Jahre 1965 installierten großen Turbine ist unter Anderem, dass vorrangig Strom zu Spitzenstromzeiten erzeugt werden kann. Die Wildwasserkanuten nutzen darüber hinaus die planmäßigen Kraftwerkszeiten, weil der Abschnitt während des Turbinenbetriebes zuverlässig mit ihren Booten befahrbar ist. Wenn der Turbinenbetrieb startet, steigt der Wasserstand im Flussbett innerhalb von 10 bis 20 Sekunden sehr stark an und der Abfluss erhöht sich um mehr als das Hundertfache. Auch Erwachsene können sich dann aufgrund der Strömung im Flussbett nicht halten. Es ist daher dringend zu empfehlen, auch bei schönem Wetter das Flussbett nicht zu betreten und auch keine Gegenstände in der Nähe des Wassers zu lagern. Die Turbinenzeiten können nicht verlässlich vorhergesagt werden."

/Zitat Ende

Die Kanuten genießen diesen Spaß, wobei den wenigsten vermutlich klar ist, dass sie bei der Durchfahrt romkanesiches Hoheitsgebiet befahren, also romkanesiches Hoheitsgewässer, genaugenommen, die Fahrt endet allerdings auch recht bald an dem nächsten Staubecken ... Man läßt den Kanuten selbstverständlich ohne Beschränkung den Spaß, weniger erfreulich ist, das der nahegelegne Parkplatz ganz selbstverständlich zur Anfahrt genutzt wird obschon dieser für die Gäste des Hotels reserviert ist.


Ost-West-Konflikt

Military Load Clasification an der Brücke bei Romkerhall

Wie "heiß" der sogenannte "Kalte Krieg" werden sollte, ist allgemein hin bekannt. Die Military- Load- Clasification- Besschilderung, welche das Verhalten von Militärfahrzeugen an Brücken regelt, wurde von der Bundeswehr beibehalten und steht heute noch (2019) an der Brücke neben dem Haus Romkerhall.


Gebietsreform & Besatzungsvorrecht

In den 1970 'ern wurde eine Gebietsreform durchgeführt, bei dem der Bereich Romkerhall nicht behandelt wurde, wie konnte man auch, ohne nicht fremdes Territorium zu annektieren! Seit dieser Zeit findet sich, der seit 1866 bewußt etablierte Begriff "Romkerhalle" vermehrt.

Das Besatzungsvorrecht hatte weiterhin Bestand. Es wurde kein Friedensvertrag zwischen den Mächten der West-Alliierten und der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland geschlossen.

Romkerhall war von diesem Schicksal verschont und behielt indes bis 1988 unverändert seinen Status.