Romkerhall
Geschichte der Königlich- Hannoveranischen- Kammergut- Staatsdomäne Romkerhall

Anlage 14.


Durchlauchigster Fürst!
Freundwilliger Vetter!



Eure Hoheit haben Mir so eben ein Telegramm des preußischen Minister-Präsidenten Grafen von Bismark durch Meinen Rittmeister von der Wense zugesendet, nach welchem Seine Majestät der König von Preußen den durch Meinen General-Adjutanten überbrachten, durch Meinen Major von Jacobi präcisirten Vorschlag über den Durchzug meiner Armee durch Thüring’schen Bundesstaaten genehmigt, jedoch dabei die Bedingung stellt, daß für die Nichtteilnahme Meiner Armee an den Feindseligkeiten während der Dauer eines Jahres Garantien gegeben werden sollten.

Eure Hoheit werden ermessen, daß Ich auf eine solche Bedingung nicht einzugehen vermag, und von den Verhandlungen darüber eine Verzögerung der militärischen Operationen nicht abhängig machen kann. Die Letzteren haben bereits dadurch erheblichen Nachtheil erlitten, daß Euer Hoheit Mir gestern Morgen einen nicht völlig legitimirten Parlamentär, Ihren Hauptmann von Zielberg zusendeten, und Ich kann keine erneute Verzögerung der Operation zulassen, muß daher auch Eure Hoheit bitten, Mir sofort Meinen Major von Jacobi zurückzusenden.

Dagegen bin Ich aber gern erbötig mit dem Mir von Seiner Majestät dem König von Preußen zugesendeten General-Adjutanten von Alvensleben Verhandlungen eintreten zu lassen, um allem Blutvergießen und dem Bedrucke der Einwohner möglichst vorzubeugen.

Mit vollkommenster Hochachtung verbleibe Ich
Euer Hoheit freundwilliger Vetter

Langensalza, den 24. Juni 1866.




Georg Rex.



Fortsetzung des officiellen Kriegsberichtes: Anlage 15.




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