Königin an König

H (errenhausen) den 2ten. July 66.

(...) 

Engels Mann, hast Du denn schon daran gedacht, wie wir sicher Dir Briefe senden können? Hier wird alles durchsucht! und überall, wo unsere Todfeinde sind, sonst bin ich ja von Euch ganz getrennt, das wäre nicht zu ertragen! Der hiesiege Aufenthalt ist entsetzenvoll, ich kann Dir nicht beschreiben, wie viel Kraft dazu gehört, das Leben durchzuführen; doch Gottes Gnade ist groß. Er stärkt uns sichtlich, und Seine Kraft ist in dem Schwachen mächtig. Er wird ferner beistehen. Ach, meine Lieben, wie sehnt sich mein armes gequältes Herz nach Euch.

(Nachschrift) Seit gestern darf Niemand aus der Stadt und kein Telegramm darf abgegeben weden. Es soll länger dauern. *3

Nachschrift Abends

(...)

Ich möchte Dir aus der Ferne die harte Prüfung erleichtern, und das kann ich nur, indem ich meinen Platz coûte que coûte behaupte und nicht wanke! Das will und kann ich ohne Scheu!

(...)

17. Seite 30 & 31